Große Personensuche nachts im Wattenmeer
Am späten Sonntagabend wurde um 21.45 Uhr die Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Norden von der Rettungsleitstelle Aurich informiert, dass sich im Watt vor der Insel Juist vermutlich mehrere Wattwanderer befinden, die in der Dunkelheit den Weg nicht zurückfinden oder vom auflaufenden Wasser eingeschlossen sind.
Die Inselfeuerwehr auf Juist hatte bereits eine Suchaktion gestartet, jedoch keinerlei Feststellung machen können. Ein Mitarbeiter des Juister Rettungsdienstes hatte kurz vor Einbruch der Dunkelheit mehrere Personen im Watt beobachtet, wenig später sah er an exakt der selben Stelle Lichter im Watt. Die Vermutung lag daher nahe, dass die zuvor gesichteten Personen in Not geraten waren und mit Taschenlampen auf sich aufmerksam machten. Wegen der geschilderten Lage, wurde dann ein Großteil der Norder Feuerwehr alarmiert und die Deichlinie von Greetsiel über Uitlandshörn bis hin zum Strand von Norddeich ausgeleuchtet und Beobachtungsposten aufgestellt. Mit einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte aus dem Korb der Drehleiter das Deichvorland ab. Unterstützung bekamen die Norder von den Ortsfeuerwehren Greetsiel, Canum-Freepsum, Lütetsburg, Wiegboldsbur und Neßmersiel mit Booten und Wärmebildkameras sowie der DLRG Aurich, der DGzRS von Juist und Norddeich, einem Seenotrettungshubschrauber der Marine, der Deichacht sowie einem Fachberater des Norder THW. Mit mehreren Booten und Wärmebildkameras machten sich die Einsatzkräfte aus den Häfen von Norddeich und Greetsiel auf die Suche im Wattenmeer. Hier machte sich ein neues Seekartensystem bezahlt, welche erst vor Kurzem in das Norder Mehrzweckboot eingebaut wurde. Die aufgebaute Beleuchtung an der Deichlinie diente dabei auch als Orientierungshilfe für die insgesamt fünf Feuerwehrboote. Die große Suchaktion, an der insgesamt rund 120 Einsatzkräfte beteiligt waren, wurde aus dem Hilfeleistungszentrum heraus koordiniert. Dort hatten Feuerwehr und Polizei eine gemeinsame Einsatzleitung aufgebaut und eine Lagekarte zur Übersicht der Einsatzorte geführt. Gegen 1 Uhr konnte die Drehleiterbesatzung dann tatsächlich zwei Wärmepunkte im Deichvorland mit einer Wärmebildkamera ausmachen. Dies stellten sich aber als größeres Treibgut heraus. Gegen 2 Uhr wurde die Suche erfolglos eingestellt.