Thementag „Fahrzeugbrände an Bord“

26.04.2024, 11:00 Uhr, geschrieben von Thomas Weege in Aktuelles » Aktuelles 2024

Thementag zur Bekämpfung von Fahrzeugbränden an Bord
Reederei Norden-Frisia und Feuerwehr Norden löschen Brand eines E-Autos

In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Norden hat die AG Reederei Norden-Frisia am 20. April auf der Inselfähre Frisia II eine Rettungsübung zum Brand von Elektrofahrzeugen an Bord durchgeführt. Sonderfahrten zum Trainieren von unterschiedlichsten Notfallsituationen finden bei der Reederei Frisia regelmäßig statt.

Das Szenario diesmal: Kurz nach Auslaufen der Frisia II aus dem Hafen Norddeich Richtung Norderney entdeckt ein Decksmann eine Feuerentwicklung bei einem Elektro-PKW auf dem Fahrzeugdeck und meldet diese an Kapitän Jens Will. Dieser startet sofort den für diesen Fall geltenden Notfallplan. Dazu gehören unter anderem die Auslösung des Generalalarms mit lautem Alarmton und die Information der Crew und der Fahrgäste über die Schiffslautsprecher. Kapitän Will wendet das Schiff und steuert es zurück in den nächstgelegenen Hafen Norddeich. Parallel fordert die Fahrdienstleitung der Frisia die Feuerwehr Norden an, die sofort zur Fährbrücke 4
fährt und dort eine Wasserversorgung aufbaut sowie Löschangriffe über die Drehleiter vorbereitet. An Bord bringen zeitgleich Besatzungsmitglieder die Fahrgäste auf dem Fahrzeugdeck in Sicherheit und weitere Seeleute leiten die Brandbekämpfung ein. Die Koordination der Notfallmaßnahmen an Deck obliegt dem Ersten Offizier Stefan Eilers, der die Einsatzleitung direkt nach Eintreffen im Hafen an den Einsatzleiter der Feuerwehr Norden, Stefan Schröder, übergibt. Ziel der Notfallsimulation ist neben dem Einüben der vorgegebenen Abläufe auch der Test unterschiedlicher Lösch- und Kühlmethoden, Ausrüstungen und Gerätschaften. Know-how und neue Produkte zur Brandbekämpfung wurden im Rahmen dieser Übung von den Fachfirmen Domeyer, JUTEC Hitzeschutz und Isoliertechnik, Scotty Firefighter, Rosenbauer, Löschigel und Fladt Engineering zur Verfügung gestellt.

Neu im Einsatz war diesmal unter anderem eine Brandbegrenzungsdecke, die über das brennende Elektro-Auto gezogen wurde, um die Brandausbreitung zu verhindern und Rauchbildung zu minimieren. Beim theoretischen Teil des Fachtages zur Brandbekämpfung auf See, der im Salon der Frisia II stattfand, nahmen neben Holger Eilers, nautischer Inspektor der Reederei und Thomas Weege, Fachkraft für Arbeitssicherheit im Frisia-Konzern und zugleich stellvertretender Stadtbrandmeister der Feuerwehr Norden, auch Führungskräfte der Feuerwehr Norden, der Stadtbrandmeister der Feuerwehr Norderney, sein Stellvertreter, Seenotretter der DGzRS-Station Norddeich und Vertreter des Hafenbetreibers NPorts teil. „Rettungsübungen wie diese sind für uns äußerst wichtig“, sagt Holger Eilers von der AG Reederei Norden-Frisia. Denn die Abläufe zwischen den verschiedenen Beteiligten wie dem Personal auf See, Gästen, Fahrdienstleitung an Land, den Feuerwehren und Rettungsdiensten seien komplex und müssten laufend trainiert werden. „Nur so kann im Notfall ein reibungsloser Ablauf sichergestellt werden“. „Im Rahmen der Übung haben wir gemeinsam mit allen Beteiligten wichtige neue Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln können“, sagt Thomas Weege. Diese gelte es nun aufzuarbeiten und in künftige Notfallkonzepte und Produktkonzeptionen einfließen zu lassen.

Die heutige AG Reederei Norden-Frisia wurde im späten 19. Jahrhundert unter dem Namen „Frisia“ als reines Schifffahrtsunternehmen gegründet. Seitdem hat sie sich zu einer Unternehmensgruppe mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen rund um die Inselversorgung entwickelt. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe heute rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Etwa 180 davon entfallen auf die eigentliche AG Reederei Norden-Frisia als Kernunternehmen. Die Aufgabe der „Frisia“ ist nach wie vor die eines klassischen Inselversorgers: Mit zwölf Fähr-, Fahrgast und Frachtschiffen bedient sie im Schwerpunkt ab Norddeich im ganzjährigen Liniendienst die Inseln Norderney und Juist.

Folgende Firmen haben sich mit ihren Produkten an dem Thementag beteiligt: