Transport Borkumer Notfälle über Norddeich
Gleich drei Patientinnen gleichzeitig sind in der Nacht zu Mittwoch mit einem Hubschrauber der Marine von der Insel Borkum nach Norddeich geflogen worden. Die drei Frauen hatten sich auf nicht näher bekannte Weise auf der Insel unterschiedliche Verletzungen zugezogen. Ein Arzt entschied, dass alle drei Patientinnen noch in der Nacht in ein Festlandkrankenhaus eingeliefert werden sollen. Doch wegen der Wetterbedingungen standen die an der Nordseeküste in Frage kommenden Rettungshubschrauber nicht zur Verfügung. Einzig ein rund 350 Kilometer entfernt stationierter SAR-Hubschrauber der Marine in Warnemünde sah sich in der Lage den Transport zu übernehmen.
Nach eineinhalb Stunden Flugzeit traf der Sea King dann auf Borkum ein und übernahm die drei Verletzten sowie den Mediziner. Am Flugplatz Norden-Norddeich bereitete sich der derweil die Freiwillige Feuerwehr Norden auf die Landung vor. Sie leuchtete einen Landeplatz aus und schaltete die Nachtbefeuerung des Platzes ein. Um 2.20 Uhr landete der Hubschrauber dann in Norddeich. Die Feuerwehr half eine auf einer Trage liegende Patientin aus dem mächtigen Hubschrauber zu heben. Zwei Transportfahrzeuge des Rettungsdienstes übernahmen den Weitertransport in ein Krankenhaus in Westerstede. Der Sea King brachte im Nachgang den Arzt zurück nach Borkum und tankte am dortigen Marinestandort für den Rückflug auf.
Der Einsatz des SAR-Hubschraubers von der Ostsee an der Nordsee war schon ungewöhnlich genug. Das Design des Hubschraubers war es aber auch. Der ursprünglich olivgrüne Flecktarnanstrich wich anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Marineflieger in diesem Jahr einer Sonderlackierung in grau und leuchtrot. Ein Retro-Look, wie er damals in den siebziger Jahren bei Auslieferung der Sea Kings üblich war.