Großeinsatz nach Gasaustritt in Norddeich

06.02.2023, 16:51 Uhr, geschrieben von Thomas Weege in Einsätze » Einsätze 2023 »

Ein Gasleck hat in Norddeich am Montag zu einem Großeinsatz geführt. Rund 100 Haushalte waren bis in die Nacht von einem Ausfall der Gasversorgung betroffen. Gegen 16.50 Uhr hatten Bauarbeiter bei Kabelverlegearbeiten intensiven Erdgasgeruch in der Strandstraße wahrgenommen und mit Messgeräten Gas festgestellt. Die alarmierte Freiwillige Feuerwehr Norden sowie der Bereitschaftsdienst der Stadtwerke Norden konnten dies bestätigen und ebenfalls mit Messgeräten in einem kleinen Bereich auf der Straße sowie in einem Kanalschacht ein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch feststellen. Aus diesem Grund musste ein nahegelegenes Restaurant seinen Betrieb einstellen. Die Feuerwehr forderte Gäste und Mitarbeiter auf, das Lokal unverzüglich zu verlassen. Eine Evakuierung der benachbarten Klinik Norddeich war jedoch nicht erforderlich.

Nachdem die Stadtwerke die Gasversorgung in dem Bereich abgesperrt hatten, sank die Gaskonzentration sofort ab. Dennoch war in der Kanalisation sowie der näheren Umgebung weiterhin Gas geringfügig nachweisbar. Während die Feuerwehr die Kanalisation mit einem Be- und Entlüftungsgerät mit Frischluft spülte und wiederkehrend Gasmessungen durchführte, begann eine Baufachfirma mit den Stadtwerken mit der Suche der Leckstelle und grub hierzu an mehreren Stellen Verkehrsflächen auf. Das Gas hatte sich im Erdreich durch Leer- und Schutzrohre weit ausgebreitet.

Der von der Gasabsperrung betroffene Bereich zog sich von der Strandstraße über die Badestraße bis zur Norddeicher Straße. Insgesamt waren zirka 100 Haushalte von der Sicherheitsmaßnahme betroffen. Da für die Nacht Minustemperaturen erwartet wurden, informierten die Einsatzkräfte die betroffenen Hausbewohner über den Ausfall. Mit der Stadt Norden wurden Notunterkünfte in Hotels und der Dr. Becker Klinik organisiert. Das Angebot nahm jedoch keiner der Anwohner wahr. Positiv wirkte sich der Umstand aus, dass das Gebiet um diese Jahreszeit kaum bewohnt ist, da die meisten Objekte touristisch genutzt werden.

Um einen unkontrollierten Gasaustritt in den betroffenen Häusern bei Wiederinbetriebnahme der Gasversorgung zu vermeiden und Dichtigkeitsprüfungen durchzuführen, mussten in den Gebäuden zunächst die Gashaupthähne geschlossen werden. Wo dies nicht möglich war, ordnete der Energieversorger die Trennung der Häuser vom Gasnetz an, welches die beauftragte Baufirma in zirka 25 Fällen umsetzte. Bis Mitternacht konnte die Gasversorgung für einen Großteil der Häuser wieder hergestellt werden.

Die Erstversorgung der Einsatzkräfte und Handwerker mit Heißgetränken und Abendessen übernahm spontan die Dr. Becker Klinik. Später übernahm das Deutsche Rote Kreuz diese Aufgabe. Die meisten der Helfer erreichte die Alarmierung schließlich nach dem regulären Arbeitstag und vor dem Abendessen zu Hause. Die Suche nach der Leckage sowie die Lüftungs- und Überwachungsmaßnahmen dauerten für die Feuerwehr bis zirka 1.30 Uhr an. Die Handwerker setzten die Suche dann noch weiter fort.