Wattwanderer mit Hubschrauber gerettet

21.08.2021, 17:33 Uhr, geschrieben von Thomas Weege in Einsätze » Einsätze 2021 »

Spektakuläre Rettung eines Wattwanderers in Norddeich am Sonnabend. Eine Urlauberfamilie aus Baden-Württemberg war am späten Nachmittag mit anderen Personen im Watt vor Norddeich auf Wanderschaft. Nach einer unglücklichen Bewegung in dem Schlickboden klagte der Vater über massive Rückenschmerzen. Absolut bewegungsunfähig lag der Mann nun über 500 Meter vom Strand entfernt im Watt. Per Notruf wurden die Freiwillige Feuerwehr Norden und der Rettungsdienst angefordert.

Einsatzkräfte der Feuerwehr liefen den Urlauber mit Schleifkorbtragen und Erste-Hilfe-Ausrüstung hinterher. Während ein Trupp ebenfalls über den Meeresboden lief, nahm ein weiterer Trupp den Weg über einen holprigen Steinwall. Schnell war klar, dass mit den kritischen Beschwerden des Patienten beide Wege nicht für einen Transport per Trage in Frage kamen. Die Feuerwehr forderte daher einen Rettungshubschrauber mit Seilwinde an.

Der ADAC-Hubschrauber „Christoph 26“ flog daraufhin nach Norddeich und landete dort auf der Drachenwiese. Feuerwehr und Strandwachdienst hatten diese zuvor geräumt und alle Drachen einholen lassen. Der Hubschrauber und ein Notfallsanitäter wurden dort für das besondere Rettungsverfahren vorbereitet. Mit einem speziellen Bergesack und Schmerzmittel seilte die Hubschrauberbesatzung den Sanitäter beim Patienten und den Feuerwehrleuten im Watt ab. Anschließend landete „Christoph 26“ erneut auf der Drachenwiese.

Nachdem der Patient von den Einsatzkräften in dem Schlamm für den Hubschraubertransport vorbereitet worden war, holte der Hubschrauber Sanitäter und Patient mit der Seilwinde ab und landete zum dritten Mal. Anschließend konnte der Mann an einen Rettungswagen übergeben werden. Während es für den Urlauber ins Krankenhaus nach Norden ging, begann für Feuerwehr und Hubschrauberbesatzung eine aufwändige Reinigungsaktion. Personal und Material mussten mit viel Wasser vor Ort gereinigt werden. Insgesamt dauerte der Rettungseinsatz rundweg 2 Stunden.