Großalarm wegen Gasaustritt

19.04.2021, 11:23 Uhr, geschrieben von Thomas Weege in Einsätze » Einsätze 2021 »

Ein Gasaustritt hat am Montag für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Deutschen Roten Kreuz und Stadtwerke in Norden gesorgt. Umfangreiche Straßensperrungen und Evakuierungen waren wegen Explosionsgefahr notwendig. Am benachbarten Ulrichsgymnasium mussten Schüler ihre Klassenräume verlassen und einige sogar ihre Abiturprüfung unterbrechen.

Gegen 11.20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Norden in die Straße Im Spiet alarmiert. Die Norder Stadtwerke waren dort bei einem Reihenhaus im Einsatz, nachdem Hausbewohner Gasgeruch festgestellt hatten. Die Mitarbeiter des Energieversorgers hatten eine stark erhöhte Gaskonzentration in dem Gebäude festgestellt und die Feuerwehr hinzugerufen.

In einen festgelegten Absperr- und Evakuierungsradius fiel neben den direkt angrenzenden Häusern auch das C-Gebäude sowie die Sporthalle des Ulrichsgymnsiums sowie die Norddeicher Straße. Aus den Nachbarhäusern brachten die Einsatzkräfte zwei pflegebedürftige Senioren in Sicherheit. Die Lehrkräfte räumten mehrere Klassenräume mit über 200 Schülern. Die Aufforderung zur Räumung platze auch mitten in eine Abiturprüfung. Die Schulleitung konnte die Prüflinge jedoch in andere Klassenräume führen, sodass die Abiturprüfung nach wenigen Minuten an einem sicheren Ort fortgesetzt werden konnte.

Auf der Norddeicher Straße ging es dagegen nicht weiter. Eine Vielzahl an Polizisten sperrte diese und andere Straßen weiträumig ab. Somit war der Gefahrenbereich und auch ein Bereitstellungsraum für die über 100 Einsatzkräfte samt Fahrzeugen abgesperrt.

Nachdem die Stadtwerke sowohl Gas und Strom in dem betroffenen Straßenteil abgestellt hatten, betraten Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr das Haus und begannen es zu lüften. Ihr Gasmessgerät zeigte dabei weiterhin eine sehr hohe Gaskonzentration an.

Gegen 13 Uhr konnten die meisten Einsatzkräfte wieder abrücken und erste Straßensperrungen aufgehoben werden. Auch die Anwohner konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren. Bis 14.45 Uhr blieben die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort und führten in dem Reihenhaus mit mehreren Lüftern Belüftungsmaßnahmen durch. Ebenfalls wurde wiederkehrend die Gaskonzentration in Gebäuden und der Kanalisation überprüft. In Hohlräumen wurden so immer wieder Gasreste nachgewiesen. Mit einer Baufachfirma begannen die Stadtwerke Norden mit der Leckortung und gruben hierzu den Gehweg vor dem Wohn- und Geschäftshaus auf. Die genaue Ursache wurde bis zum Einsatzende der Feuerwehr noch nicht gefunden.