Klein, aber oho – Löschen mit D-Schläuchen

19.10.2020, 20:30 Uhr, geschrieben von Thomas Weege in Aktuelles »

Die Feuerwehren sind bekannt für ihre großen Schläuche. Mit ihnen kann man viel Wasser fördern und abgeben. Die Größen B (Durchmesser 75mm) und C (in den Varianten 42 und 52mm) sind die gängigsten Druckschläuche bei den deutschen Feuerwehren. D-Schläuche mit 25mm Durchmesser finden in der Regel kaum Beachtung und werden meist nur als Druckschlauch an der Kübelspritze oder aber als Saugschlauch für Schaummittel verwendet. Dass die kleinen D-Schläuche aber total unterschätzt werden, das demonstrierte Johannes Dirksen neulich bei der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Dirksen war lange Zeit Ortsbrandmeister der Feuerwehr Oldeborg in der Gemeinde Südbrookmerland. Als gelernter Landmaschinenmechaniker liegt ihm das Tüfteln und Basteln im Blut. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit D-Schläuchen und den dazugehörigen Armaturen. Einen ganzen Kofferraum voll umfasst inzwischen seine teils selbstgebaute und auch gekaufte Ausrüstung. Mit dem Equipment hat er im Laufe der Zeit bei Übungen und auch bei Einsätzen viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Sei es eine Löschlanze für Moorbrände oder aber ein Schaumangriff im Miniaturformat, der locker mit herkömmlichen Armaturen mithalten kann. Verschiedene Strahlrohre, Netzmittelkartuschen, Zumischer, Schläuche sowie Trage- und Aufbewahrungssysteme und auch ein Kreisregner vervollständigen seinen Fundus.

Da Johannes Dirksen Praktiker ist, hält er keine großen Reden, sondern setzt viel auf praxisnahe Anwendung der Geräte. Bei der Feuerwehr Norden war er zunächst zu solch einer Vorführung zu Gast. Derartige Vorführungen hat er schon vielfach bei anderen Feuerwehren abgehalten. Die Norder boten ihm jedoch eine neue Variante an, die er gerne ausprobierte. Die Online-Schulung. Wegen der Corona-Pandemie ruht bei der Norder Feuerwehr seit Monaten der Dienstbetrieb. Maximal in ganz kleinen Gruppen wird geübt. In großen Gruppen geht es derzeit nur virtuell. Zu groß ist die Gefahr, dass ein Infektionsfall die gesamte Norder Feuerwehr mit ihren 140 Mitgliedern lahm legt. Der virtuelle Dienst ist in Norden bereits Routine worden. Mit einem Headset mit Kopfhörer und Mikrofon sowie einer Kamera wird der Dienst zu den Mitgliedern nach Hause online übertragen. Für Johannes Dirksen war es sein erster Live-Stream.

Mit ein paar Helfern der Norder Wehr führte er alles praktisch vor. Geringes Gewicht, Wendigkeit, Einsatzvielfalt und variable Wassermengen überzeugten dabei. Die Norder beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit den Kleinlöschgeräten. Bei der Anschaffung eines Löschfahrzeugs mit dem Einsatzschwerpunkt Wald- und Flächenbrandbekämpfung im letzten Jahr stand das D-Material im Fokus. Aber auch bei Bränden auf Dächern, wo nicht viel Wasser benötigt wird, es aber punktgenau ausgebracht werden muss, sind D-Schläuche eine echte Bereicherung. Sie helfen nicht nur Wasserschäden zu vermeiden, sondern auch die Einsätze effizienter und sicherer zu machen. Wichtige Erkenntnisse, die Johannes Dirksen mit seinen praktischen Aus- und Vorführungen untermauerte.