Lkw reißt sich Dieseltank auf
Eine kleine Unachtsamkeit eines Lkw-Fahrers hat am Sonnabendmorgen einen aufwändigen Umwelteinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Norden in Norddeich ausgelöst. Der Kraftfahrer wollte gegen 6.30 Uhr auf einem Gewerbegrundstück an der Straße Am Bahnkolk seinen Sattelzug rückwärts an eine Laderampe manövrieren. Beim Rangieren überfuhr er mit der Zugmaschine eine Verkehrsinsel und riss sich dabei einen von zwei jeweils 580 Litern fassenden Kraftstofftanks auf. Im daumendicken Strahl trat darauf Diesel aus. Mitarbeiter der ansässigen Betriebe sowie ein Handwerker von einer nahegelegenen Baustelle eilten dem Mann zu Hilfe und schaufelten Sand vor mehrere Gullys. Der Fahrer selbst versuchte die Leckage liegend mit bloßen Händen abzudichten. Dabei wurde von Kopf bis Fuß mit Diesel getränkt. Für ihn forderte die Feuerwehr einen Rettungswagen nach und ließ ihn zur vorsorglichen Untersuchung ins Norder Krankenhaus bringen. Bis die Feuerwehr eintraf, waren jedoch bereits mehrere hundert Liter Kraftstoff ausgelaufen.
Durch das beherzte Eingreifen der Ersthelfer und des Fahrers lief nur eine geringe Menge Diesel in die Kanalisation. Die Fahrbahnflächen glichen jedoch einer kleinen Seenlandschaft. Insgesamt 300 Liter schöpften die Feuerwehrleute von der Oberfläche ab. Weitere 500 Liter pumpten sie aus dem Lastwagen. Kanalrohre wurden mit Dichtkissen abgedichtet und weiterhin auslaufender Kraftstoff aufgefangen. Mit einem Logistikfahrzeug hatten die Einsatzkräfte mehrere Fässer und einen kleinen Tankcontainer zur Einsatzstelle gebracht, um darin die Flüssigkeiten zu sammeln. Gemeinsam mit einer Fachfirma reinigten sie die Verkehrsflächen sowie die Kanalisation. Eine Baufirma wurde von der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Aurich beauftragt, kontaminiertes Erdreich auszukoffern. Hierzu wurden von Privatfirmen ein Radlader, ein Minibagger sowie drei flüssigkeitsdichte Mulden zur Einsatzstelle gebracht. Mitarbeiter einer Lkw-Werkstatt sowie des Lkw-Besitzers übernahmen die Bergung des Sattelzuges. Erst um 12.30 Uhr war der materialintensive Einsatz für die Feuerwehr beendet. Zu dem Zeitpunkt stand auch fest, dass der Lkw-Fahrer den Vorfall unverletzt überstanden hat und das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen konnte.