RW-Kran zur Übung in der Gemeinde Krummhörn
Schwere Verkehrsunfälle mit erheblichen Personenschäden gehören unbestritten zum Alltag der Feuerwehren. Bei solchen Ereignissen mit mehreren beteiligten Kraftfahrzeugen und einer großen Anzahl von teils schwer verletzten Personen ist ein großer Aufwand von Einsatzkräften der Feuerwehr und anderer Rettungseinheiten sowie ein erheblicher Materialaufwand erforderlich.
Dies wurde am Montagabend in einer groß angelegten Übung der Feuerwehren Campen-Upleward, Pewsum-Woltzeten und Norden mit dem dort stationierten Rüstwagen des Landkreises Aurich, des DRK Emden und der Polizeistation Pewsum sehr realitätsnah in einem erschreckend drastisch dargestellten Szenario intensiv trainiert.
Angenommen wurde ein Unfall auf der Heiselhuser Straße in Campen mit drei beteiligten Pkw und einem Fahrradfahrer. In zwei Fahrzeugen, die infolge des Unfalls in einem Straßengraben gelandet waren, wurden mehrere, teils schwer verletzte Menschen, eingeklemmt. Außerhalb und auch unterhalb der Fahrzeuge lagen Verletzte. Der Radfahrer lag weiter entfernt und musste in der Dunkelheit überhaupt erst einmal entdeckt werden. Zudem geriet eines der Fahrzeuge noch in Brand.
Den anrückenden Einsatzkräften war zunächst der Weg durch einen Trecker samt Anhänger versperrt, denn der Traktorfahrer, der erste Hilfe leisten wollte aber unter Schockeinwirkung stand, irrte mit einem Brecheisen in der Hand an der Unfallstelle herum, den Schlüssel für den Traktor hatte er irgendjemandem in seiner Panik in die Hand gedrückt.
Die Einsatzleitung musste sich über diese Lage erst einmal einen Überblick verschaffen, um den Einsatz koordinieren zu können. Auf Grund der engen Straßenverhältnisse mussten alle benötigten Gerätschaften, wie z.B. Schneid- und Spreizgeräte, Krankentragen, Leitern, Beleuchtungsgeräte, Material zur medizinischen Erstversorgung, zu Fuß zu den jeweiligen Pkw getragen werden, da man mit den Einsatzfahrzeugen nicht nahe genug an die Unfallstelle heran kam. Zur Suche nach möglichen weiteren Opfern in der Umgebung wurde eine Wärmebildkamera eingesetzt.
Die Übung dauerte rund zwei Stunden und stellte erhebliche Anforderungen an die Einsatzkräfte, im Anschluss erfolgte eine erste Bewertung im Campener Feuerwehrhaus. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen jetzt in die weitere Ausbildung der beteiligten Einheiten ein.
Ausgearbeitet wurde die Übung von Patrik Müller, Ortsfeuerwehr Campen-Upleward, dem hierfür ein dickes Lob von Krummhörns Gemeindebrandmeister Joachim Harberts sowie Brandschutzabschnittsleiter Aurich-Nord, Jochen Behrends, ausgesprochen wurde.
Die Darstellung der Verletzten erfolgte durch Mitglieder des Jugendrotkreuzes Aurich, welche vor der Übung realistisch geschminkt und mit verschiedenen Verletzungsmustern vorbereitet wurden.
(Fotos: KFV Aurich)