Mehrere Einsätze nach Unwetter

12.07.2010, 13:30 Uhr, geschrieben von Uwe Bents in Einsätze » Einsätze 2010 »

Am Montagnachmittag zog ein besonders schweres Unwetter über Ostfriesland, welches im Verlauf auch Norden erreichte. Das Unwetter zog von Südwesten her heran und brachte Sturmböen, Gewitter und Starkregen mit sich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in seiner Warnung gegen 14:00 Uhr auch vor möglichem Hagel. Um 14:58 Uhr wurde für die Freiwillige Feuerwehr Norden erstmals Alarm ausgelöst, auf dem Marktplatz musste ein Baum beseitigt werden. Kurz darauf folgte die Alarmierung des Einsatzleitwagens 2 (ELW 2). Die Anzahl der eingehenden Notrufe aus dem gesamten Landkreis war derartig groß, dass die Leitstelle Aurich auf die Unterstützung der ELW 2 aus Norden und aus Middels angewiesen war. Der Norder ELW 2 ging auf dem Torfmarkt, direkt von der Dienststelle der Polizei, in Stellung. Auch bei der Polizei gingen reihenweise Notrufe ein. Die Norder koordinierten von dort aus über 50 Einsätze in Nordens Stadtgebiet, der Samtgemeinde Hage und der Gemeinde Großheide. Da das Ausmaß des Unwetters nicht abschätzbar war, wurde die gesamte Norder Wehr alarmiert. Auch das Technische Hilfswerk (THW) wurde mit einbezogen. In Norden gab es letztlich nur sieben Einsätze. Daher konnte der deutlich stärker getroffenen Samtgemeinde Hage Hilfe angeboten werden. Dort waren, wie auch in Norden Bäume auf Fahrbahnen und Gebäude gestürzt und einige Keller voll gelaufen, zusätzlich wurden aber auch noch diverse Dächer abgedeckt und Gebäudefassaden zum Einsturz gebracht. Dies war wohl das Werk einer oder mehrerer Windhosen. Auf Grund der Vielzahl und Schwere der Schäden wird sich die Abarbeitung noch bis in die späten Abendstunden hinziehen. Das letzte Norder Fahrzeug meldete um 20.15 Uhr Einfahrt.
Das Norder Klärwerk meldete folgende Messwerte: Ab 14.42 Uhr fielen innerhalb von sechs Minuten 14,9 ltr. Regen, das gesamte Unwetter dauerte nur zwölf Minuten. In dieser Zeit fielen 21,4 ltr. Niederschlag. Als maximale Windgeschwindigkeit wurden 18,3 m/s gemessen. Noch schlimmer hat es den Landkreis Leer getroffen, dort wurden Windhosen mit Windgeschwindigkeiten über 130 km/h festgestellt. In Weener wurde eine 20-jährige Frau von einem Ast erschlagen.