123. Jahresdienstversammlung
Zahlreiche Ehrungen standen auf der Tagesordnungspunktliste der 123. Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Norden. Darunter auch welche, die außergewöhnlich sind und nur selten verliehen werden. Nachdem Stadtbrandmeister Karl Kettler die zahlreichen Gäste im Hotel „Stadt Norden“ begrüßt hatte, darunter Vertreter aus der Politik, Rat und Verwaltung, andere Hilfsorganisationen, Freunde und Gönner der Norder Wehr warf Kettler einen ausschweifenden Blick auf das vergangene Jahr 2009. Als größten Höhepunkt ist hier sicherlich der Neubau und Einzug in das neue Domizil der Norder Wehr, das Hilfeleistungszentrum zu nennen. Aber auch viele besondere Einsätze musste die Norder Wehr im Jahr 2009 abarbeiten. 323 Einsätze waren es genau, zu denen die Hilfskräfte gerufen wurden. Diese gliedern sich in 121 Brandeinsätze und 202 Hilfeleistungen auf. Gleich die erste Woche im Jahr 2009 hatte es in sich. Nach einem arbeitsreichen Jahreswechsel mussten am 4. Januar zwei Erwachsene bei einem Zimmerbrand von der Feuerwehr gerettet werden. Drei Tage später brannte eine Maschinenhalle, hier wurde damals die gesamte Norder Wehr gefordert. Auch der Brand eines Linienbusses durfte in Kettlers Jahresbericht nicht fehlen. Die Gäste konnten den Ausführungen des Wehrführers auf einer Leinwand folgen, dort wurden die entsprechenden Bilder zu den Einsätzen vorgeführt. Ein Einsatz wird Karl Kettler sicherlich in ewiger Erinnerung bleiben. Bei einem Brand in einem Wohnhaus im vergangenen Oktober rettete Kettler unter Einsatz seines eigenen Lebens ein 14 Monate altes Kleinkind. Nordens Bürgermeisterin Barbara Schlag zeichnete Karl Kettler im Verlauf der Versammlung für diese Tat aus. Im Auftrage des Innenministers Uwe Schünemann verlieh sie Kettler die niedersächsische Lebensrettungsmedaille. Ebenfalls wurden einige Kameraden für ihre lange Dienstzeit geehrt. Arno Arends und Andreas Jäckel bekamen das Ehrenabzeichen für 25 Jahre Tätigkeit im Feuerlöschwesen. Nordens stellvertretender Stadtbrandmeister Dieter Stellmacher bekam das Abzeichen für 40 Jahre im Dienste der Feuerwehr. Seit 60 Jahren Mitglied der Feuerwehr Norden ist Heinrich Odenga, auch er bekam ein Abzeichen dafür verliehen. Für seine besonderen Dienste im Musikwesen und 65 Jahre Mitgliedschaft wurde Siebelt Fischer geehrt. Die Mitglieder der Altersabteilung Tjark Kruse, Gerd Kruse, Heino Schmull sowie Jan Heddinga bekamen die Ehrennadel der ostfriesischen Feuerwehren, für ihre aufopfernden Leistungen im Bereich der Oldiegruppe sowie ihre handwerklichen Tätigkeiten beim Neubau des Hilfeleistungszentrums.
Alle Ehrungen wurden von den Anwesenden mit starkem Applaus gewürdigt. Die letzte Ehrung des Abends sorgte aber für tobende Ovationen. Ehrenstadtbrandmeister Edzard Hasbargen wurde für sage und schreibe 70 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Der heute 85-Jährige war von 1965 bis 1986 Stadtbrandmeister in Norden. Karl Kettler erwähnte Hasbargens Geradlinigkeit, Fachkompetenz und besondere Art der Menschenführung.
Neben den Ehrungen konnten auch noch zahlreiche Mitglieder der Einsatzabteilung befördert werden.
Bei den Ansprachen der Gäste verkündete Bürgermeisterin Schlag den Fortschritt der Planung für ein Unterkunftsgebäude für die Jugendfeuerwehr. Im Zeitraum März/April sollen die Pläne offiziell vorgestellt werden. Die Leiterin des Polizeikommissariats Norden Ilka Kreye lobte die besonders gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei und dankte für die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft.
Karl Kettler blickte auch etwas in die Zukunft und wies auf eine Ersatzbeschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges hin, welche im diesem Jahr vollzogen werden soll. Ebenfalls der Rüstwagen des Landkreises, der in Norden stationiert ist, muss in absehbarer Zeit ersetzt werden. Hierfür laufen schon erste Gespräche und Planungen.