Großbrand in der Norder Innenstadt
Ein Großbrand hat am Mittwochnachmittag den Dachstuhl samt mehrerer Wohnungen eines denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses in der Norder Innenstadt zerstört. Gegen 16.05 Uhr liefen in der Leitstelle Ostfriesland mehrere Notrufe ein, die alle einen Brand in der Fußgängerzone Neuer Weg meldeten. Bereits auf Anfahrt konnten die Einsatzkräfte dunklen Rauch aufsteigen sehen. Vor Ort schlugen auf der Rückseite dann bereits Flammen aus dem Gebäude.
In der Erstphase musste davon ausgegangen werden, dass sich noch Personen im Gebäude befinden. Nach dem der Innenangriff eingeleitet war, konnte diesbezüglich jedoch Entwarnung gegeben werden. Atemschutzgeräteträger kämpfen sich im Obergeschoss durch die völlig verrauchten Wohnungen. Wegen enormer Hitze hatten es die Trupps besonders schwer. Während die Brandbekämpfung im Inneren lief, ging auf dem Neuen Weg die Drehleiter in Stellung. Die Rauchentwicklung aus dem Dachstuhl nahm immer weiter zu und eine Durchzündung kündigte sich. Die Einsatzkräfte setzen den Fokus ihrer Arbeiten nun auf den Schutz der benachbarten Gebäude. Daher wurde auch aus Aurich eine zweite Drehleiter angefordert. Zwischen dem Brandobjekt und einem benachbarten Sportgeschäft verläuft eine nur sehr schmale Lohne. Für die Norder Wehr ist die Einkaufsstraße mit ihrer engen und historischen Bebauung schon immer ein Sorgenkind. Hier positionierten die Feuerwehrleute einen Wasserwerfer. Als wenig später Flammen aus dem Dach schlugen, schützte dessen massiver Wasserstrahl das Sportgeschäft erfolgreich.
Während die Feuerwehr mit rundweg 100 Einsatzkräften gegen die Flammen kämpfte, war die Polizei mit umfangreichen Absperrmaßnahmen beschäftigt unzählige Schaulustige von der Einsatzstelle fern zu halten und der Feuerwehr Platz für ihre Arbeiten zu schaffen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sowie der Rettungsdienst standen für medizinische Notfälle bereit. Weiterhin stellte das DRK Getränke bereit. Besonders die Atemschutzgeräteträger mussten im Laufe des Einsatzes viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Die sommerlichen Temperaturen forderte einiges von ihnen ab. Hier zeigten sich auch mehrere Anwohner und Geschäftsleute als sehr hilfsbereit und trugen Getränkekisten herbei. Generell handelten viele Angestellte der umliegenden Geschäfte und räumten im Freien stehende Waren, Werbeschilder und Bestuhlungen beiseite.
Nach rund einer Stunde war das Feuer schon fast vollständig gelöscht. Aus den Körben der beiden Drehleitern wurden dann noch lose Dachziegel abgeräumt. Eine Brandwache kümmerte sich noch bis in die Nacht hinein um Nachlöscharbeiten. Der Bauhof der Stadt Norden sicherte den Bereich vor dem Gebäude noch am Abend mit Zäunen ab. Da das Haus durch den Brand unbewohnbar wurde, mussten die Bewohner bei Freunden, Verwandten und Ersatzunterkünften untergebracht werden.