„Sebastian“ sorgt für reichlich Arbeit
Sturmtief „Sebastian“ hielt die Einsatzkräfte in weiten Teilen Ostfrieslands am Mittwoch ordentlich auf Trab. Allein für die Stadt Norden wurden weit über 50 Einsätze gemeldet, welche durch die Freiwillige Feuerwehr Norden und dem Technischen Hilfswerk (THW) Ortsverein Norden abgearbeitet wurden.
Auf dem Gelände des Hilfeleistungszentrums wurde der Einsatzleitwagen (ELW) 2 des Landkreis Aurich in Stellung gebracht. Von hier aus wurden die eingegangenen Notrufe der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland in Wittmund, für den gesamten Einsatzabschnitt Nord des Landkreises koordiniert. Bei über 700 eingegangenen Notrufen dürfte dies eine enorme Entlastung für die Leitstelle gewesen sein. So wurden den einzelnen Ortsfeuerwehren die Einsätze per Funk über den ELW 2 zugeteilt und nicht wie üblich über die Digitalfunkmelder.
Der einsatzreiche Tag begann bereits um 10.52 Uhr mit einem auf die Straße gestürzten Baum in Leybuchtpolder. Darauf folgten die nächsten gestürzten und abgeknickten Bäume. Zwischenzeitlich löste dann auch noch die automatische Brandmeldeanlage einer Schule in der Norddeicher Straße durch Handwerkerarbeiten aus.
Um 13.14 Uhr wurde dann der Vollalarm für Norden ausgelöst. Es war zu einem Einsatz im Bereich der Deutschen Bahn gekommen. Ein Baum stürzte auf einen Zug und beschädigte die Oberleitung und blieb auf dem Zug liegen. Es befanden sich circa 70 Fahrgäste auf dem Weg nach Norddeich in diesem Zug. Da neben der Oberleitung auch noch die Speiseleitung auf den Zug gedrückt wurde, mussten die Einsatzkräfte auf den Notfallmanager der Deutschen Bahn warten. Zusammen mit diesem wurde eine spezielle Erdung der Oberleitung vorgenommen. Über eine Leiter konnten nun die Bahnfahrer den Zug verlassen. Alle Fahrgäste konnten ihre Fahrt mit einem bereitgestellten Bus fortsetzen. Ebenfalls an der Einsatzstelle war der Rettungsdienst sowie eine Streifenwagenbesatzung der Bundespolizei.
Schon während dieses Einsatzes nahm die Anzahl der Einsätze weiter rasant zu. Abgeknickte und umgefallene Bäume, verselbständige Werbeanlagen, abgedeckte Dächer, die gesamte Bandbreite von Sturmeinsätzen mussten durch die Einsatzkräfte der Feuerwehren und des THW abgearbeitet werden. Dabei wurde auch gemeindeübergreifend gearbeitet. Die Drehleiter der Norder Wehr wurde zu Einsätzen in anderen Gemeinden angefordert, ebenso waren Nachbarfeuerwehren im Bereich des Norder Stadtgebietes im Einsatz. Ebenso wurden Privatfirmen und der Baubetriebshof der Stadt Norden mit in die Einsätze eingebunden.
Gegen 22.30 Uhr wurde dann der letzte Einsatz für die Norder Wehr abgearbeitet, der Sturm hatte sich zu dieser Zeit bereits spürbar abgeschwächt.